Donnerstag
28.09.
19:30 Uhr Kulturhaus Gotha
Artist in Residence 2023/24, Konzertreihe A
Gala der Wiener Klassik | Sinfoniekonzert A1 | Eröffnungskonzert der Spielzeit 2023/24 mit Reinhold Friedrich
Dirigent: Markus Huber
Trompete: Reinhold Friedrich
Joseph Haydn: Konzert für Trompete und Orchester Es-Dur Hob. VIIe:1
Johann Nepomuk Hummel: Konzert für Trompete und Orchester E-Dur WoO 1
Ludwig van Beethoven: „Abscheulicher! Wo eilst du hin? – Komm, Hoffnung, lass‘ den letzten Stern – Ich folg‘ dem innern Triebe“ – Rezitativ und Arie der Leonore aus der Oper „Fidelio“ in einer Fassung für Trompete
Wolfgang Amadeus Mozart: Sinfonie Nr. 36 C-Dur KV 425 – „Linzer Sinfonie“
Was im Volksmund als „Klassik“ bezeichnet wird und landläufig als genereller Sammelbegriff für die Musik in einem Konzertsaal oder Opernhaus definiert ist, hat seinen etymologischen Ursprung in der musikhistorischen Epoche der „Wiener Klassik“. Unstrittig ist diese mit den drei Kompositionstitanen Joseph Haydn, Wolfgang Amadeus Mozart und Ludwig van Beethoven identifiziert und gleichgesetzt.
Der künstlerische Wirkungskreis dieser drei „Klassiker“ ist – wie der Name schon assoziiert – auf das Engste mit der österreichischen Stadt Wien verbunden. Rein formell aber ist lediglich einer der drei Komponisten – nämlich Haydn – auch wirklich in Österreich geboren. Mozart beispielsweise war als gebürtiger Salzburger ein Bürger des Territorialfürstentums Erzstift Salzburg, das dem Bayerischen Reichskreis angehörte. Beethoven hingegen war nach heutigem Verständnis Deutscher, auch wenn die Nationalstaaten „Österreich“ und „Deutschland“, so wie wir sie heute kennen, zu jener Zeit noch nicht existierten. Beethovens Geburtsstadt Bonn etwa gehörte damals zum Bistum Köln, dessen Erzbischof zugleich Sohn des in Wien residierenden Habsburger-Kaisers und Kurfürst Franz I. Stephan war.
Darüber hinaus war Wien bis 1806 die Hauptstadt des „Heiligen Römischen Reichs deutscher Nation“. So stellte die „Wiener Klassik“ mit ihrem Wiener Zentrum durchaus eine „Klassik in Teutschland“ dar. Die epochale Bedeutung Haydns, Mozarts und Beethovens liegt in der nachhaltigen Ausprägung neuer Formen von Instrumentalmusik, die zur Grundlage des 19. und 20. Jahrhunderts wurden, wobei vor allem die Gattungen „Sinfonie“ und „Instrumentalkonzert“ eine Revolution erfuhren. Die „Linzer Sinfonie“ (Sinfonie Nr. 36 KV 425) ist insofern eine Besonderheit, da Mozart im Adagio des zweiten Satzes Trompeten und Pauken verwendet, die er bis dato noch nie in einem langsamen Satz aufgeboten hatte.
Dadurch setzt er tragische Akzente in ein ansonsten himmlisches Idyll. Inspiration dürfte Mozart wohl bei Haydn gefunden haben, der es wie kaum ein Anderer verstand, die Trompete effektvoll einzusetzen. Erlebbar wird dies in seinem berühmten Trompetenkonzert in Es-Dur. Auch Johann Nepomuk Hummel, ein weiterer „Wiener Klassiker“, schenkte der Nachwelt ein festlich- strahlendes Trompetenkonzert in E-Dur, welches er für den Wiener Hoftrompeter Anton Weidinger schrieb. Durch Weidingers neuartige Konstruktion einer Klappentrompete trat das virtuose Trompetenkonzert seinen katapultartigen Siegeszug um die Welt an – so gilt es bis heute als Prüfstein des virtuosen Trompetenspiels.
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