Donnerstag
20.01.
20:00 Uhr Kulturhaus Gotha
Konzertreihe A
A4
Solistin Ragna Schirmer, Klavier
Dirigent Markus Huber
es spielt die Thüringen Philharmonie Gotha-Eisenach
Wolfgang Amadeus Mozart: Ouvertüre zur Oper „Le Nozze di Figaro“, KV 492
Ludwig van Beethoven: Klavierkonzert Nr. 4, G-Dur, op. 58 (mit Kadenz von Clara Schumann)
Sergej Prokofjew: Sinfonie Nr. 7, cis-Moll, op. 131
Wolfgang Amadeus Mozart war überrascht, als er mit seiner Frau Konstanze im Januar 1787 bei einem Besuch in Prag „… auf den sogenannten breitfeldischen ball, wo sich der kern der Prager schönheiten zu versammeln pflegt …“, die dort zum Tanz aufgespielte Musik hörte. Er sah mit Vergnügen zu: „… wie alle diese leute auf die Musick meiner figaro, in lauter Contretänze und teutsche verwandelt, so innig vergnügt herumsprangen; – denn hier wird von nichts gesprochen als vom – figaro …“. Die enorme Resonanz der Aufführungen am Prager Ständetheater ist es schließlich, die dem „Figaro“ den Weg in ganz Europa und nach Misserfolgen auch wieder zurück nach Wien ebnet. Neben den Opernaufführungen wird Mozarts „Figaro-Ouvertüre“ sehr oft als Eröffnungsstück im Konzertsaal gespielt. Angesichts ihrer quirlig-sprudelnden Vitalität mit scharfen dynamischen Kontrasten und einem enormen Crescendo gegen Ende ist heute kaum zu glauben, dass Mozart ursprünglich einen langsamen Mittelteil geplant hatte.
Angelehnt an Gattungsvorbilder aus der Wiener Klassik, insbesondere ihrer viersätzigen Anlage nahe stehend, schreibt Sergej Prokofjew eine letzte Sinfonie. Von harmonischer Schlichtheit und instrumentaler Durchsichtigkeit ist diese geprägt. Eine Sinfonie speziell für ein junges Orchester zu komponieren, erwägt Prokofjew noch, als er seine „Siebente“ angeht. An diesen ursprünglichen Kompositionsgedanken erinnert durchaus der betont melodisch-lyrische Gesamteindruck des Werkes. Prokofjews 7. Sinfonie lebt jedoch insbesondere von ihrem märchenhaft-orientalischen Charakter, wie wir hören werden.
Seit einigen Jahren schon beschäftigt sich Ragna Schirmer, unsere Konzert-Solistin und vormalige Artist in Residence, mit Clara Schumann. Als herausragende Klaviervirtuosin des späten 19. Jahrhunderts setzte sich die Witwe Robert Schumanns unermüdlich für das Werk ihres Mannes ein, unterrichtete gar am Hoch’schen Konservatorium in Frankfurt und reiste als Solistin durch Europa. Dass sie selbst auch komponierte und während ihrer Konzerte am Instrument improvisierte, gerät ein wenig in Vergessenheit. Raum zur Improvisation bleibt damals noch – in den Kadenzen. In denen darf, ja soll der Solist das thematische Material nach eigenem Vermögen verarbeiten. Für das zur Aufführung kommende, vierte, Klavierkonzert Ludwig van Beethovens, das Clara Schumann liebte, schrieb sie die Kadenz für den dritten Satz. Beethovens romantisch anmutendes Werk zählt in der Musikwelt zu den größten Klavierkonzerten.
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